Die Kinder meines Lebens
Elisabeth ist 26 Jahre alt und hat gerade ihr zweites Kind bekommen. Ihr Erstgeborener, Florian, kann seit Kurzem laufen. Sekunden der Unaufmerksamkeit: Florian ertrinkt in dem 15 Zentimeter tiefen Bach hinter dem Haus.
Quälende Selbstvorwürfe beherrschen fortan das Leben der jungen Bäuerin. Sie kann nicht aufhören zu trauern. Auch nicht, als sie und ihr Mann Michel zwei weitere Kinder bekommen. Elisabeth funktioniert – als Mutter und Ehefrau –, aber Normalität gibt es nur noch für die anderen. Eine Arbeit außerhalb, glaubt sie, könnte ihr helfen. Aber als Bäuerin ist sie an den Einödhof im Allgäu gebunden.
Die ausgebildete Erzieherin bietet sich dem Jugendamt als Pflegemutter an. So hat Elisabet in den letzten 25 Jahren 35 Kindern, meist aus schwierigen Verhältnissen, in dem großen Bauernhof ein Zuhause gegeben – und damit auch sich und ihrer Familie geholfen. Ein kunterbuntes, fröhliches Leben beherrscht heute Elisabeths Haus. Doch sobald es still wird, kommen die Gedanken an ihren ersten Sohn zurück…